#1 | Krieg der Drachengarde gegen die Freimaurer datum12.03.2014 12:01 (zuletzt bearbeitet: 18.03.2014 10:03) [Offline] Schwanni85 Anführer a.D. der Drachengarde Beiträge: 1831 Registriert seit: 27.03.2012 Wohnort: Landshut Geschlecht: männlich Nachricht senden: Hier klicken
12.03.2014
So meine lieben Freunde, es ist wieder so weit: unsere Freunde, die Helden aus dem Drachenreich, ziehen wieder einmal in den Krieg. Und ich, euer treuer Schreiberling, habe wieder die ehrenvolle Aufgabe, euch von diesem neuerlichen Abenteuer unserer Helden zu berichten.
Berechtigterweise werdet ihr euch und mich fragen, warum ich euch so lange so sträflich vernachlässigt habe. Aber ich versichere euch: das habe ich nicht. Lange Zeit gab es zuletzt einfach nichts zu berichten. Keine spannenden Abenteuer. Niemand wagte es seit Langem, unseren Tapferen einen Zwist anzutragen und die Drachen selbst nutzten die Zeit, sich um reichsinterne Dinge zu kümmern. So wurde vom König und seinen engsten Vertrauten eine Verfassung für das inzwischen so groß und mächtig gewordene Reich ausgearbeitet, um die erreichte Größe und Macht in eine gewisse Form zu gießen und langfristig zu sichern. Nicht zuletzt auch aufgrund dieser Verfassung kam es dann auch zu einigen Veränderungen im Gefolge des Reiches: nicht jeder Ritter in den Drachenlanden konnte oder wollte sich mit der neuen Verfassung identifizieren und so verließen einige das Reich. Andere mussten das Reich verlassen, weil sie nicht willens oder in der Lage waren, sich an die neuen Gesetze zu halten. Aber keine Sorge: das Reich wurde dadurch keineswegs geschwächt, wie man zunächst vielleicht annehmen möchte. Ganz im Gegenteil: das Reich besteht nun ausschließlich aus gesetzestreuen, dem Reich dienenden Rittern und Ritterfräuleins, jeder steht für jeden ein, der Zusammenhalt ist größer als je zuvor. Außerdem schlossen sich auch neue Ritter dem Reich an. Mächtige Burgherren waren dabei, einige hatten sich sogar schon in der Zeit davor einen „schrecklichen“ Ruf im ganzen Imperium erkämpft. Kurz und gut: die Drachengarde hat also die - zugegebener Maßen sehr lange - Zeit des Friedens genutzt, sich intern neu aufzustellen.
Wer jedoch unsere mutigen Krieger kennt, der weiß, dass so eine lange Friedenszeit nichts für sie ist, auch wenn sie natürlich sinnvoll genutzt wird. Die immer wiederkehrenden Hilferufe aus dem befreundeten Königreich der Klingenküste, die ewig währenden Thronkämpfe im Reich Berimond oder die ständigen Einfälle von Nomadenhorden werden, wenn sie überhaupt noch ernst genommen werden, halbherzig und mit einer nicht zu unterdrückenden Langeweile „über die Bühne gebracht“, jedoch vermögen sie unsere Helden in keinster Weise mehr herauszufordern. Was aber ein echter Held ist, der hält es nicht lange in seiner Burg aus. Die Soldaten werden ungeduldig, man sehnt sich nach dem Lärm der Schlacht, nach dem Adrenalin beim Anblick der feindlichen Armee, nach dem Schweiß und dem Blut und danach, erschöpft und siegreich nach Hause zu kehren in dem Wissen, den eigenen Ruhm und den des Drachenreiches noch einmal gemehrt zu haben. Unser König und seine Generäle beschlossen daher, sich wieder einmal auf die Suche nach einen Kriegsgegner zu machen. Wie schon in der Vergangenheit wollte man einen Gegner ausfindig machen, der diese Bezeichnung auch verdienen würde. Man wollte kein Opfer, niemanden zum sinnlosen Niedermetzeln, sondern einen echten Gegner. Denn nur gegen einen solchen wären natürlich die oben geschilderten Dinge zu erwarten. Man fand einen solchen Gegner in einem Königreich, das sich selbst frei übertragen als „diejenigen, die umsonst Mauern bauen“ bezeichnet. Dieses Reich war von der Größe her etwa mit dem unserer Helden vergleichbar, minimal größer sogar. Auf den ersten Blick folgten auch viele große und starke Burgherren dem Banner „derjenigen, die umsonst Mauern bauen“. Der Gegner war also gefunden. Die Kriegsmarschalle unserer Freunde machten sich sogleich ans Werk und schon sehr bald stand eine einwandfreie Planung, so wie wir das von unseren Helden bzw. deren Kriegsmarschallen gewohnt sind. Denn nicht nur Einsatz, Mut, Zusammenhalt und mit dem Herzen dabei zu sein haben unsere Helden groß gemacht, sondern auch die Tatsache, dass besonders in Kriegszeiten immer alles perfekt organisiert wurde. In diesem Fall gab es noch ein paar kleinere Komplikationen – der König der Drachen musste zu einer privaten Reise ins Reich der Osmanen, zudem war gerade die Jahreszeit des „Karneval“, in der viele unserer Tapferen traditionell in anderen Disziplinen als der Kriegskunst ihr Können und ihre Ausdauer unter Beweis stellen.
In der Nacht vom 11. auf den 12.03. im Jahre des Herrn 2014 war es dann aber soweit: der Krieg konnte beginnen! Spät am Abend, so sah es die Taktik unserer Freunde vor, schoben sich zahlreiche und mächtige Armeen aus dem Drachenland in Richtung des Landes derer, die umsonst Mauern bauen. Der Erdboden zitterte unter den Hufen der mächtigen Schlachtrösser und unter den Füßen zahlreicher Fußsoldaten. Der Himmel verdunkelte sich unter den Flügeln von feuerspeienden Drachen, geritten von den Feldherrn der Armeen unserer Helden. Die Banner mit dem Drachen wehten im Winde. Es war ein überwältigender Anblick. Als neutraler Beobachter musste man in Ehrfurcht erstarren, als Feind muss es einem wohl ebenso ergangen sein. Selbstverständlich überbrachte ein Bote noch vor der Ankunft der Armeen im Land derer, die umsonst Mauern bauen, diesem eine offizielle Kriegserklärung. Niemand sollte unseren Helden nachsagen können, sie hätten ein fremdes Reich einfach so überfallen, wie Raubritter. Die Kriegserklärung wurde also überbracht, und nicht lange danach fielen die Armeen unserer Helden in das feindliche Land ein. Wie beschrieben erstarrten viele gegnerische Burgherren beim Anblick unserer Helden vor Angst und Schrecken und waren nicht in der Lage, zu kämpfen. Zahlreiche Burgen öffneten ihre Tore und ließen die Armeen kampflos passieren. Einige jedoch stellten sich, gaben nicht einfach auf. Sie wurden in überwältigender Mehrheit der Fälle gnadenlos niedergemacht. Nur sehr wenige Burgen konnten in dieser Nacht gehalten werden, auf den meisten weht nun das Drachenbanner oder sie dürfen von denen, die umsonst Mauern bauen, wieder kostenpflichtig aufgebaut werden. Dennoch darf und muss man davon ausgehen, dass dieser Krieg noch ein Weilchen dauern wird. Auch wenn die erste Nacht des Krieges sehr positiv für unsere Helden verlaufen ist, so ist doch erst ein kleiner Teil des Landes derer, die umsonst Mauern bauen, besetzt bzw. überrannt worden. Nun gilt es, weiter ins Landesinnere vorzudringen, weitere Burgen zu erobern, noch mehr Ruhm zu erringen und den Gegner in die Knie zu zwingen. Die weiteren Planungen der Kriegsmarschalle laufen auf Hochtouren, in den Kasernen der Burgen unserer Helden werden bereits neue Armeen ausgehoben, auch die Werkzeuge in den Schmieden glühen. Schon sehr bald werden sich erneut mächtige Armeen in Bewegung setzen, die Erde wird erneut erbeben und den weiter im Landesinneren liegenden Burgen des Landes derer, die umsonst Mauern bauen, wird es ebenso ergehen wie denen in der vergangenen Nacht. Euer treuer Schreiberling wird selbstverständlich unter Einsatz seines Lebens die Geschehnisse weiter verfolgen und euch darüber berichten. Bis dahin, liebe Freunde, bleibt ehrenhaft und tapfer, so wie unsere Helden es seit je her sind.
Die Feder zum Gruße, euer Schreiberling
13.03.2014
Viele unserer Helden konnten es nicht abwarten bis zum nächsten gemeinsamen Angriff aller Drachen. Sie hatten „Blut geleckt“ und wenn ein echter Drachenkrieger einmal in Fahrt gekommen ist, dann gibt es nicht viel im großen Imperium, was ihn aufhalten kann. Schon vor dem nächsten gemeinsamen Großangriff auf das Land derer, die umsonst Mauern bauen, machten sich daher am 12. März im Jahre des Herrn 2014 zahlreiche Krieger mit ihren Armeen auf eigene Faust auf, um weitere Landstriche zu erobern, Burgen zu plündern, Armeen zu vernichten. Die Erfolge waren fast schon beängstigend. Beinahe ohne ernsthafte Gegenwehr marschierten die Helden durch die Lande der Feinde, Burg um Burg wurde niedergebrannt. Man fragte sich: hatte man den Gegner wirklich derart überschätzt? Hatte man wieder einmal nur auf den ersten Blick einen Gegner gefunden, der sich nun doch als hilfloses Opfer herausstellen sollte? Oder hatte man einfach die eigene Stärke und die Motivation der Ritter des Drachenlandes unterschätzt? Letzteres wohl kaum, denn unsere Helden sind und waren sich ihrer Stärke sehr wohl bewusst. Obwohl man durchaus sagen muss, dass der ohnehin schon gute Zusammenhalt unserer Helden sich in Kriegszeiten stets aufs Neue noch einmal verstärkt und wohl beispiellos ist im großen weiten Imperium.
Am späten Abend überbrachte ein Bote dem König unserer Helden eine Nachricht vom König derer, die umsonst Mauern bauen. In der Nachricht hieß es, dass der Krieg nun doch recht ausgeglichen verlaufen sei und ob unser König nicht die Möglichkeit einer baldigen Beendigung des Krieges in Betracht ziehen könne. Es wurde gar die Forderung nach einem künftigen Pakt zwischen den Königreichen ausgesprochen. Liebe Freunde, wie ihr alle wisst ist der König unserer Helden im Allgemeinen ein sehr gutmütiger König. Schon oft hat er Gegner verschont und auch im eigenen Reich Milde und Nachsicht walten lassen. Manche sagen sogar, dass er oft ein bisschen zu weich gewesen sei in der Vergangenheit. Gott sei Dank hat unser König aber immer Berater gehabt, die ihn zu gegebener Zeit auch einmal zur Härte gemahnt haben. Im vorliegenden Fall bedurfte der König allerdings dieser Berater nicht um zu erkennen, dass es sich hier einfach nur um den Versuch eines „feigen Davonstehlens“ handelte. Der Feind hatte keine Lust zu kämpfen, aber war auch zu stolz, ordnungsgemäß zu kapitulieren. Bei der Aussage, dass der Krieg bisher ausgeglichen verlaufen sei, konnte sich der König unserer Edlen jedenfalls ein lautstarkes Lachen nicht verkneifen. Die Berichte von den bisherigen Kämpfen sprachen eine eindeutige Sprache. Es gab kaum Gegenwehr von denen, die umsonst Mauern bauen. Immer weiter drangen die Armeen unserer Helden vor, Burg um Burg, Landstrich um Landstrich fielen in die Hände unserer Krieger. Von Gegenangriffen auf das Land der Drachen war weit und breit nichts zu sehen. Wie kam der feindliche König zu der Ansicht, dass es sich um einen ausgeglichenen Kriegsverlauf handeln könnte? Natürlich kannte der König unserer Helden die Ergebnisse früherer Kriege derer, die umsonst Mauern bauen, nicht. Vielleicht war es für dieses Reich tatsächlich bereits ein Erfolg, dass unsere Helden mehr als einen Tag brauchten, um es zu vernichten? Vielleicht war man beim Feind mit dem Kriegsverlauf tatsächlich zufrieden? Kaum vorstellbar, dass es in der Vergangenheit Kriege gegeben haben sollte, in denen diejenigen, die umsonst Mauern bauen, noch unterlegener gewesen sein könnten als gegen unsere Helden… Viel wahrscheinlicher erschien es unserem König, und euer treuer Schreiberling schätzt die Situation genauso ein, dass der gegnerische König von den Seinen falsch informiert worden war. Welcher Ritter gibt schon gerne zu, dass seine Burg quasi ohne Gegenwehr überrannt wurde? Oder der König derer, die umsonst Mauer bauen, bog sich die Realität einfach nur so zurecht, wie es für ihn passte. Ihr kennt das ja, auch eine sehr verbreitete Methode, besonders unter den Mächtigen der Welt… Sei es wie es wolle, unser König antwortete jedenfalls freundlich aber bestimmt, dass eine Beendigung des Krieges derzeit noch nicht in Betracht käme. Seine Ritter waren noch nicht „satt“, sie dürsteten noch immer nach großen Schlachten und danach, die verbliebenen Reste des feindlichen Reiches vollends in die Knie zu zwingen. Viel zu lange hatten sie darauf warten müssen, ihr kriegerisches Können wieder einmal unter Beweis stellen zu dürfen und viel zu groß war noch die Kampfeslust.
Der Krieg geht also vorerst weiter. So lange, bis der Feind komplett am Boden liegt und es keine Schlachten mehr zu schlagen gibt oder zumindest so lange, bis im Reich derer, die umsonst Mauern bauen, der Realitätssinn Einkehr hält, man dort die Situation erkennt und eine demütige Kapitulation in Betracht zieht. Natürlich werde ich weiterhin Bericht erstatten.
Die Feder zum Gruße, der Schreiberling
14.03.2014
In der Nacht vom 13. auf den 14. März fand schon der nächste Großangriff der Drachen auf das Land derer, die umsonst Mauern bauen statt. Wie schon in der ersten Kriegsnacht machten sich wieder große Heerscharen von mächtigen Rittern und Ritterinnen auf den Weg zu Ruhm und Ehre für sich und das Drachenreich. Und sogar noch größer als in der ersten Kriegsnacht waren die Erfolge unserer Helden. Kaum eine angegriffene Burg konnte Wiederstand leisten, und wo es doch gelang wurde diese Burg nur wenig später von einem anderen Drachengardisten doch niedergebrannt. Kurzum: unaufhaltsam wie eine Naturgewalt walzen sich die Armeen unserer Tapferen über das Land der Freimaurer. Es kann nur noch eine Frage der Zeit sein, bis dieses Reich vollends von den Heerscharen unserer Helden überrannt ist.
In der Vergangenheit hatten es unsere Helden oft so gehandhabt, dass man nach einem gemeinsamen Großangriff auf den neuen Feind den einzelnen Rittern des Drachenlandes freie Hand gegeben hatte und jeder nach Lust und Laune feindliche Burgen angriff. Aber nicht so dieses Mal. Die Kriegsmarschalle der Drachen arbeiten akribisch daran, die Kriegstaktiken unserer Freunde zu perfektionieren. Waren die Burgherren des Drachenreiches bereits in der Vergangenheit weithin respektierte, teilweise sogar gefürchtete Krieger, so werden sie nun immer mehr zu perfekten Kriegern. Der Ruhm der Drachen wächst und wächst und sehr bald schon wird es nicht mehr viele Reiche im großen Imperium geben, die sich noch mit unseren Helden vergleichen können.
Die Nachrichten aus dem Land derer, die umsonst Mauern bauen, häufen sich zusehends. Immer mehr verzweifelte Burgherren wenden sich direkt an den König unserer Helden. Allerdings sind diese Nachrichten zumeist nicht von Demut, Anerkennung oder Respekt geprägt, so wie der verständige Beobachter es erwarten würde, sondern vielmehr von Sarkasmus und Vorwürfen. Die Krieger der Mauern-Bauer sind offenbar im Umgang mit der Feder auch nicht geschickter als im Umgang mit dem Schwert. Sollte es jemals so etwas wie Kampfeslust in ihren Reihen gegeben haben, was stark bezweifelt werden darf, so ist diese nun jedenfalls vollständig erloschen. Warum man nicht einfach anständig kapituliert, die Macht der Drachen anerkennt und demütig um Frieden bittet, bleibt wohl ein Geheimnis des Königs und der Generäle der Freimaurer.
Unsere Helden jedenfalls werden sich noch nicht zurücklehnen. Ein Krieg kann schließlich nur enden, indem der Feind vernichtet wird oder kapituliert. Oder natürlich dadurch, dass unsere Helden ihre Niederlage anerkennen müssten, aber das ist weder in der Vergangenheit jemals passiert, noch wird es in diesem Krieg passieren, so dass wir diese Option getrost außer Betracht lassen dürfen. Der nächste Großangriff wird folgen und bis dahin werden weiterhin einzelne Drachenkriegerinnen und –krieger durch die Lande derer, die umsonst Mauern bauen streifen. Das Drachenbanner wird immer weiter in das feindliche Reich getragen werden, die Gesänge der Drachen werden durch immer weitere Landstriche schallen und der Ruhm und die Größe des Drachenreiches werden weiter wachsen. Und ich, euer treuer Schreiber, werde euch auch weiterhin über den Fortgang dieses Krieges berichten.
Es grüßt euch, euer Schreiberling
16.03.2014
Wie angekündigt ließ der nächste Großangriff unserer Drachen-Helden auf das Land derer, die umsonst Mauern bauen, nicht lange auf sich warten. Aber dazu gleich mehr, ich will ja der Reihe nach berichten…
Vor zwei Tagen erzählte ich euch ja bereits von den diplomatischen Fähigkeiten einzelner Burgherren aus dem Land derer, die umsonst Mauern bauen bzw. davon, dass diverse Nachrichten beim König unserer Edlen eingegangen waren, worin mehr oder weniger (eher weniger als mehr) demütig um Gnade gebeten wurde. Dies setzte sich noch weiter fort. Sowohl der König der Umsonst-Maurer als auch deren Diplomatin wandten sich noch einmal an den König der Helden. Es wurden Schilderungen abgegeben und Vorschläge unterbreitet, die man, vorsichtig ausgedrückt, als kurios bezeichnen muss. Zunächst einmal wurden zahlreiche Ausreden für das schwache Auftreten der Kostenlos-Maurer in diesem Krieg aufgetischt. Und, zumindest in der Beziehung muss man dem Feind auch einmal Respekt zollen, im Finden von Ausreden waren sie wirklich kreativ. Zuerst wurde dargelegt, dass man schließlich ein friedliches Völkchen sei, das sich nur auf das Verteidigen verstünde und dass man daher kein Interesse an einem ernsthaften Krieg habe. Dann wurde von einem vorangegangenen Krieg gegen ein mächtiges Reich, das sich „Der Runde Tisch“ oder so ähnlich nennt, berichtet, von dem man sich noch nicht erholt habe. Außerdem habe man an den Thronkämpfen im Reich Berimond teilgenommen, wovon man ebenfalls noch geschwächt sei. Ach ja, und zudem sei man noch das Opfer von Angriffen aus befreundeten Königreichen unserer Helden geworden. Also ihr seht: um Ausreden war man nicht verlegen. Gefiel unserem König eine nicht, war sofort die nächste zur Hand. Wie wir alle wissen und wie ich es am Anfang meiner Berichterstattung auch bereits erwähnt habe, sind die Thronkämpfe in Berimond allenfalls noch als langweilig zu bezeichnen. Bei den Angriffen von Freunden unserer Helden handelte es sich um eine einmalige Angelegenheit, die zudem auf Bitten unseres Königs an seine Freunde sofort eingestellt wurde. Zu dem Krieg gegen den „Runden Tisch“ liegen mir leider keine Informationen vor… allzu ernsthaft kann er aber auch nicht gewesen sein, sonst wäre vom Land derer, die umsonst Mauern bauen, ja schon gar nichts mehr übrig gewesen… Also kurz gesagt: es handelte sich wohl nur um Kleinigkeiten und die Ausreden wurden von unseren Helden sofort als solche entlarvt und nicht ernst genommen.
Dennoch hatten unser König und viele andere Drachenkriegerinnen und -krieger langsam Mitleid mit den armen Feinden (ich schreibe jetzt nur noch Feinde, nicht mehr Gegner, denn als solche haben sich diejenigen, die umsonst Mauern bauen, in keinster Weise erwiesen). Er sah ja, wie seine tapferen Gefolgsleute Tag für Tag, Nacht für Nacht über das Land des Feindes herfielen, wie dort gebrandschatzt und vernichtet wurde. So bot er dem König der Feinde an, den Krieg zu beenden. Großzügig und edelmütig wie wir unsere Helden seit je her kennen bot er, nach Rücksprache mit seinen Rittern und Ritterinnen, an, dass unsere Edlen im Falle einer Kapitulation des Feindes auf jegliche Bedingungen oder Kriegsbeute verzichten würden. Dieses Angebot wurde vom Feind allerdings glatt abgelehnt. Eine Kapitulation käme nicht in Frage. Stattdessen wurde aber ein Gegenvorschlag unterbreitet, der kaum weniger interessant und amüsant war, als die zuvor geschilderten Ausreden: man bat um eine 5-wöchige (!) Waffenruhe um die Burgen wieder aufzubauen und neue Armeen auszuheben, dann könnte der Krieg weitergehen.
Also ich fasse das nochmal für euch zusammen: - Man wollte im Land derer, die umsonst Mauern bauen, eigentlich keinen Krieg führen, Ausreden siehe oben. - Man merkte, nachdem man sich anfangs noch eine Ausgeglichenheit des Krieges eingeredet hatte, wohl langsam, dass man hoffnungslos unterlegen war. - Man wollte aber den Krieg nicht beenden (ein gewisser Widerspruch zu Punkt eins und zwei erschließt sich mir und sicher auch euch, liebe Leser, auf den ersten Blick) - Stattdessen wollte man eine ziemlich lange Kriegspause, damit man sich wieder aufbauen und rüsten könnte.
Falls jemandem von euch, liebe Leser, ein Grund einfallen sollte, warum man einem Feind, den man zwar besiegt hat, aber der dennoch unnachgiebig den Krieg fortsetzen will, die Chance geben sollte, sich wieder zu erholen, nur damit das ganze Trauerspiel noch einmal von vorne beginnen könnte, der soll mir diesen Grund bitte mitteilen. Eurem treuen Schreiberling fällt nämlich keiner ein, genauso wie unseren Helden. Deshalb lehnte der König unserer Helden dieses Ansinnen des Feindes auch schlichtweg ab.
So, und nun noch zu dem eingangs meines heutigen Berichts angesprochenen neuerlichen Großangriff unserer Mächtigen. Wobei ich mich hierzu diesmal kurz fassen möchte, denn im Prinzip lief auch dieser Angriff wieder ähnlich wie die Großangriffe, von denen ich bereits berichtet habe. Wie in so vielen Nächten davor machten sich auch in der Nacht vom 15. auf den 16. März wieder gewaltige Massen an Soldaten und Kriegsgerät aus dem Drachenreich auf den Weg. Und, ebenfalls wie in so vielen Nächten davor, schlugen sie im Land derer, die umsonst Mauern bauen, ein wie ein Komet. Unaufhaltsam und vernichtend. Es gab kaum Widerstand und ausschließlich deutliche Siege für die Armeen unserer Helden.
Kaum vorstellbar, dass die armen Gefolgsleute der Kostenlos-Maurer die Meinung und die Einstellung ihrer Führung teilen und dass ihnen dieser Krieg noch irgendetwas anderes bringt als Elend und Vernichtung. Solange man dort jedoch auf der Fortsetzung des Krieges beharrt wird unseren Freunden kaum etwas übrig bleiben, als so lange weiter anzugreifen, bis der König der Feinde zur Vernunft kommt oder von seinen bedauernswerten Gefolgsleuten zur Vernunft gebracht wird.
18.03.2014
Liebe Leser,
was zuletzt noch nach einer unendlichen Geschichte aussah fand nun doch ein jähes Ende. Wie ich es euch berichtete verweigerten noch vor zwei Tagen der König und die Generäle derjenigen, die umsonst Mauern bauen, vor der Übermacht unserer Helden zu kapitulieren. Und wie ebenfalls bereits berichtet ließen sie damit unseren Helden keine andere Wahl, als weiter bewaffnete Ausflüge in das Land der Kostenlos-Maurer zu unternehmen. Da ich natürlich ein stets objektiver Berichterstatter bin möchte ich euch nicht verschweigen, dass sich am 16. März einige durch die ständigen Siege übermütig gewordene Burgherren aus dem Drachenreich, darunter auch der König selbst, dazu hinreißen ließen, spontan und ohne große Vorbereitungen bereits am helllichten Tage ein paar solcher Ausflüge zu starten. Und ich möchte euch auch nicht verschweigen, dass diese Ausflüge zu einigen der wenigen Niederlagen unserer Helden in diesem Krieg führten. Jedoch waren diese Niederlagen natürlich „kein Beinbruch“. Unsere Helden hatten zuvor in diesem Krieg kaum erwähnenswerte Verluste erlitten und diese kleinen Erfolge seien dem Feinde gegönnt. In den Burgen des Drachenreiches warteten schließlich immer noch gewaltige Armeen darauf, wieder in einem groß angelegten Kriegszug gegen die sturen Maurer zu Felde zu ziehen. Der nächste solche Feldzug war für die Nacht vom 17. auf den 18. März bereits geplant. Wieder einmal hatten die unermüdlichen Kriegsmarschalle der Drachen Pläne ausgearbeitet, wieder einmal hatten sich die tapferen und ebenfalls unermüdlichen Ritterinnen und Ritter des Drachenreiches genauestens darauf vorbereitet. Die Schwerter und Rüstungen waren bereits wieder poliert, die Fahnen gewaschen… Ja, ein echter Drachenkrieger, ein wahrer Ritter und Held, zieht nicht einfach irgendwie in die Schlacht. Er macht dies mit der angemessenen Würde und Erhabenheit. Mit Glanz und Gloria.
Zwischenzeitlich trugen sich auch noch weitere diplomatische Ereignisse zu, die durchaus erwähnenswert sind und wohl auch ihren Teil zum plötzlichen Einlenken des dickköpfigen Maurerkönigs beigetragen haben. Unsere Helden stellten fest, dass immer wieder Burgherren aus dem Land derer, die umsonst Mauern bauen, dieses Land verließen und versuchten, in anderen Reichen Zuflucht vor der Verfolgung durch unsere Helden zu finden. Eines dieser Reiche war eine Schwesternation unserer Umsonst-Maurer, die sich „Die kleinen Umsonst-Maurer“ oder irgendwie so nennt. Unser König ließ, nachdem er von einigen engen Vertrauten auf diesen Umstand hingewiesen worden war, dem König der kleinen Maurer eine Nachricht überbringen. Die Nachricht war wie gewohnt freundlich aber bestimmt. Dem kleinen Maurerkönig wurde klar gemacht, dass die weitere Aufnahme von kriegsflüchtigen „großen“ Maurern in seinem Reich demnächst dazu führen würde, dass auch die kleinen Maurer sich den Zorn unserer Helden zuziehen würden. Eine Antwort auf seine Nachricht erhielt der König unserer Freunde nicht. Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass die Nachricht auch den König der großen Maurer erreicht hat. Dieser schickte nämlich noch am selben Tage eine Nachricht an den König unserer Helden, in der er sich - wieder einmal – bitterlich beklagte, wie gemein unsere Helden doch seien. Er warf dem König der Edlen vor, unehrenhaft zu sein. Der König würde nicht zu seinem Wort stehen, hieß es auch. Ich sehe es direkt vor mir, liebe Leser, wie ihr beim Lesen dieser Zeilen die Augen rollt und euch mit der Hand an die Stirn fasst. Unehrenhaft? Nicht zu seinem Wort stehen? Wir wissen, dass das so ziemlich die letzten Dinge sind, die man über unseren König und ganz allgemein über unsere Helden sagen kann. Hatten diese nicht während des Krieges bereits einzelnen Maurern aufgrund deren Bitten Verschnaufpausen eingeräumt? Hatten unsere Helden dem König der Maurer nicht eine Kapitulation ohne jegliche Bedingungen von Seiten unserer Helden anheimgestellt? War es nicht die Sturheit des Maurerkönigs gewesen, die den Krieg überhaupt so in die Länge zog? War diesem nicht der eigene Stolz lange Zeit wichtiger gewesen als das Wohl seiner Gefolgsleute? All dies schien der Maurerkönig geflissentlich zu übersehen. Unser gutmütiger und sehr wohl ehrenhafter König übersah gnädig, dass die Vorwürfe des Königs der Umsonst-Maurer eigentlich Beleidigungen darstellten und wies diesen in stoischer Ruhe noch einmal darauf hin, dass das Angebot, eine Kapitulation ohne eine einzige Bedingung anzunehmen, noch immer auf dem Tisch liege.
Am Abend des 17. März machten sich also die mächtigen und prächtigen Heerscharen unserer Helden erneut auf den Weg. Etwa die Hälfte der Armeen war bereits auf dem Marsch, als den König der Edlen eine überraschende Nachricht erreichte: Der König der Maurer erklärte seine Kapitulation! Er tat dies zwar nicht ohne noch einmal darauf hinzuweisen, dass er und seine Maurer den Krieg natürlich nur deshalb verloren hätten, weil … (an dieser Stelle zählte er noch einmal ein paar der Ausreden auf, von denen ich euch in vorangegangenen Berichten bereits erzählt habe. Ich erspare euch die nochmalige Erwähnung). Aber unser König sah über diesen kleinen Schönheitsfehler der Kapitulationsurkunde augenzwinkernd hinweg. Wusste er doch, wie schwer es dem sturen und stolzen Umsonst-Maurer-König gefallen sein musste, sich überhaupt zum Anerkenntnis der eigenen Niederlage durchzuringen. Und wusste er doch, wie einseitig der Krieg gelaufen war und dass es für ihn und die Seinen nicht mehr wirklich viel Ruhm und Ehre gegen die Maurer zu erringen gab. Er war bereit die Kapitulation zu akzeptieren. Weil er zu seinem Wort steht (!). Das letzte Problem, das sich nun noch stellte, war, dass der geplante Großangriff für diese Nacht bereits am Rollen war. Boten konnten die Feldherrn der marschierenden Armeen nicht mehr rechtzeitig erreichen, eine Umkehr war nicht mehr möglich. So fielen also noch ein letztes Mal die mächtigen Heere der Drachen in das Land derer ein, die umsonst Mauern bauen, bevor die Waffen nun schweigen und wieder Frieden einkehren wird.
Ja, liebe Leserinnen und Leser, damit findet wieder einmal ein Krieg und damit auch ein Bericht eures treuen Schreiberlings sein Ende. Sicherlich handelte es sich aufgrund der krassen Unterlegenheit der Maurer nicht unbedingt um einen sehr spannenden Krieg. Das ganze Drumherum machte ihn aber dennoch interessant und er war (z.B. aufgrund der Sturheit des Feindes) auf jeden Fall eine neue Erfahrung und eine schöne Übung für unsere Helden. In den Burghallen des Drachenreiches kursiert übrigens das Gerücht bzw. die Vorahnung, dass man vielleicht nicht das letzte Mal von denen gehört haben könnte, die umsonst Mauern bauen. Gut möglich, dass der angekratzte Stolz diese eines Tages dazu veranlassen wird, sich zu einem Überfall auf das Drachenreich zu erdreisten. Aber dies ist reine Spekulation. Falls es so kommen sollte werden unsere Helden bereit sein und den Maurern erneut ihre Grenzen aufzeigen. Und euer treuer Schreiberling wird euch auch dann wieder genauestens und gewohnt objektiv Bericht erstatten. Einstweilen machen sich die Kriegsmarschalle unserer Helden bereits auf die Suche nach einem neuen Gegner. Man will noch mehr Ruhm ernten, noch mehr Schlachten schlagen, neue Taktiken ausprobieren, sich neuen Herausforderungen stellen. Und man gibt die Hoffnung nicht auf, in den Weiten des großen Imperiums doch noch irgendwann einen Gegner zu finden, der sich auch wirklich als solcher erweist. Der nächste Kriegsbericht sollte diesmal also nicht so lange auf sich warten lassen ;-)